Meine Erfahrungen und hilfreiche Tipps, für den Urlaub mit deiner Familie,
in deutschen Jugendherbergen.
Ob nun der Jahresurlaub oder der kleine Trip zwischendurch, mal rauszukommen ist hilfreich für jedes Familiensystem. Es hilft einfach dem typischen Trott zu entfliehen, sich den Alltag zu versüßen oder einfach neue Inspirationen zu sammeln. Bei gemeinsamen Unternehmungen entdecken wir nicht nur uns selbst immer wieder neu, auch alle Familienmitglieder nochmal gegenseitig anders. Ein Aktiv-Urlaub, egal wie lange, stärkt die Bindung der ganzen Familie. Es gibt Gelegenheit intensive Zeit miteinander zu teilen, die im Alltag manchmal fehlt. Abenteuer und gemeinsame Erlebnisse bringen Glücksmomente, gemeinsame Erinnerungen und Verbindungen. Ihr entdeckt vielleicht neue Fähigkeiten, Vorlieben und Interessen, aber auch Herausforderungen. Ich möchte heute meine Erfahrungen mit Urlauben in Jugendherbergen mit dir teilen.
Ich finde, ein Urlaub in einer Jugendherberge ist immer wie ein kleines Abenteuer, zwischen Entlastung und Eigenverantwortung. Du überziehst dein Bett selbst, räumst und wischt den Tisch ab und hältst dein Zimmer selbst in Ordnung. Oft ist die erste spannende Diskussion schon, wer im Hochbett, sofern es noch eins gibt, oben schläft. Jugendherbergen bieten oftmals Familienzimmer mit eigenem Bad an, was mir persönlich sehr wichtig ist. Meistens schläfst du in Hochbetten, doch vermehrt gibt es auch bereits Zimmer mit Doppelbetten. Ich muss gestehen, mal mehr, mal weniger bequem, aber ich schlafe so oder so nur in meinem Bett am besten. Im Übrigen merke ich immer erst, wenn der Erste auf der Toilette war, dass ich die Handseife vergessen habe. Typisch. Meistens thronen die Herbergen auf einem Berg, den ich zu Fuß in keinem Fall hochlaufen möchte, doch in der Umgebung gibt es immer sehr viel zu entdecken. Es ist also immer gut ein Auto dabei zu haben. Die Stimmung in einer Jugendherberge empfinde ich oft, sehr offen und du kommst sehr leicht ins Gespräch, wenn du möchtest, auch mit anderen Familien. Hier werden sehr gerne Ausflugstipp und Erfahrungen ausgetauscht.
Bei Aktivitäten, ist aber wichtig: Augen auf, sehen und entdecken, spontan sein! Ich bereite mich zu Hause immer gut vor und informiere mich, was im Umkreis, für jedes Wetter zu entdecken ist. Für mich entwickle ich deutlich mehr Gelassenheit, wenn ich grobe Tagespläne für den Aufenthalt vorab schon mal klar habe, bin aber flexibel, falls sich was anderes Spannendes eröffnet. Ich bin immer der Typ, der Plan B und C als Standard verinnerlicht hat. Herbergen sind zwar alle auf den Aufenthalt mit Kindern vorbereitet, doch möchte ich dort auf keinen Fall einen ganzen Tag verbringen. Es gibt oft einige Brettspiele, Kicker, Fußball, Volleyball oder einen kleinen Spielplatz, doch überbrückt das Angebot meist nur eher kurze Zeiträume. Wir packen immer drei bis vier Lieblingsspielsachen mit ein.
Für uns hat es sich absolut bewährt, Halbpension zu buchen. Mit einem stärkenden Frühstück geht es mit ausreichend Proviant auf Entdeckungs- und Ausflugstour. Nach einem aufregenden Tag ist es auch als Mutter ein Segen, sich am Abendbuffet satt essen zu können, ohne selbst Mühe zu haben. Denn abends bin auch ich meist so müde und hungrig, dass ich froh bin nicht kochen zu müssen, geschweige denn dann sauber machen zu wollen. Die Speisen sind so unterschiedlich, wie die Herbergen selbst. Erfahrungsgemäß ist alles dabei, von ‚wir werden einfach nur satt‘, bis hin zu überraschend köstlich. Bis her, habe ich immer etwas gefunden, obwohl ich recht verwöhnt bin. Es gibt fast immer auch ein frisches Salatbuffet und Nachtisch. Spätestens da bin ich dabei. Jugendherbergen stellen sich sowohl auf vegetarisches Essen als auch auf Allergien und Unverträglichkeiten ein, wenn du dies vorher ankündigst. Die Atmosphäre bei den Mahlzeiten ist ebenfalls eher locker. Hier gehen alle sehr tolerant mit Kindern und Familien um. So schaut niemand blöd, wenn ein Kind aufsteht und spielen geht. Wenn etwas runterfällt und kaputt geht, oder etwas verschüttet wird, kein Problem, du schnappst dir einfach einen Lappen und machst es weg. Niemand wird nervös oder ist peinlich berührt. Entspannt finde ich auch, mir keine Gedanken, um Etikette machen zu müssen, wenn ich noch in dem dreckigen Wanderoutfit am Tisch sitze, oder die Kinder im Schlafanzug zum Frühstück erscheinen. Andererseits kann es auch schon mal sehr unruhig werden. Kinder, die Schwierigkeiten haben, sich zu regulieren, besonders reizempfindlich sind oder schnell abgelenkt werden, sind hier manchmal durch den Trubel benachteiligt. Auch ich bin ab und zu mal genervt, wenn es zu laut um mich rum wird. In dem Fall ist ein offenes Gespräch mit der Rezeption immer sinnvoll. Dir wird meist ein Tisch zugewiesen, den du über den Zeitraum für dich behältst, gut für die Orientierung. Außerdem können so auch deine Kinder entspannt zum Essen gehen, weil sie wissen, sie haben immer ihren eigenen Platz sicher. Du kannst nach einer ruhigen Ecke fragen, zu weniger frequentierten Zeiten essen gehen oder dich neben der Spielecken postieren lassen, um das Kind beim Spielen im Blick zu halten. Alles eine Frage der guten und wertschätzenden Kommunikation. Wie in allen Lebensbereichen gilt das Motto: ‚Leben und Leben lassen, aber mit einem gewissen Maß an Rücksicht aufeinander‘.
Wir fahren gerne gemeinsam mit einer befreundeten Familie und klären bei der Buchung immer den Wunsch ab, die Zimmer nebeneinander zu bekommen. Meistens funktioniert das. Im Falle von Einschlafschwierigkeiten, sitzen wir dann eben vor der Zimmertüre zum Quatschen oder Spielen dort. Wenn man nicht alleine fährt, ist aber auch wichtig, sich vorab über die Wünsche und Erwartungen des Urlaubes abzustimmen, genauso wie sich seine Freiräume, Auszeiten und Eigenarten zu gönnen. Sonst hat jede Jugendherberge, Aufenthaltsmöglichkeiten für den Abend. Allerdings musst du dir im Klaren sein, das das Animationsprogramm auch hier in Eigenleistung bestritten werden muss. Manchmal machen noch einen kleinen Abendspaziergang, treffen uns noch auf dem Spielplatz, gehen Kickern oder suchen sich ein Plätzchen für Gesellschaftsspiele. Einen Fernseher gibt es meistens nicht, der nach meiner Erfahrung auch noch nie vermisst wurde. Manchmal gibt es noch ein Gläschen Wein oder einen Cocktail zum Feierabend und viele viele gute Gespräche.
Ob ich es nun Urlaub im Sinne von Entspannung nennen kann? Eher nein. Es ist total schön, inspirierend, spannend und lustig, aber auch immer etwas anstrengend. Es ist eher Urlaub für vom Alltag, auf keinen Fall Urlaub von den Elternpflichten. Alle kommen spät ins Bett, sind morgens immer früh wach und wir sind den ganzen Tag auf den Beinen, um etwas zu erleben. Ich plane daher, den Aufenthalt so, um danach noch mindestens einen Regenerationstag einlegen zu können. Es hat sich, zumindest bei uns bewährt, nach einem Herbergstrip einen Tag ruhig zu Hause ausklingen zu lassen, um alle Eindrücke zu verarbeiten und wieder zu entspannen.
Ich möchte hier auch nicht versäumen über die Kosten zu sprechen. Das Urlaubs- und Ausflugsbudget ist bei vielen Familien knapp. Ein Jugendherbergsausweis, den du benötigst, kostet 22,50€ im Jahr für die gesamte Familie. Machbar. Die Übernachtungskosten der einzelnen Herbergen sind unterschiedlich. Von 30€ für ein Familienzimmer pro Nacht bis 100€ ist vermutlich alles dabei, es kommt hier immer auch auf den Standort selbst an. Es kommt auch ein wenig auf das Alter der Kinder an. Meist macht der Unterschied zwischen der Übernachtung mit Frühstück und zusätzlich Abendessen, nur wenige Euros aus. In jedem Fall schaffst du es nicht für den Preis abends essen zu gehen. Manche Jugendherbergen haben immer mal wieder ein 2 für 3 Angebot, indem nur 2 Nächte gezahlt werden, wenn man 3 Nächte bleibt. Eine gute Möglichkeit für einen Kurztrip und das Sammeln von Glücksmomenten mit der Familie. Je nach Wunschherberge, sollte man rechtzeitig buchen. Gerade in den Ferien, sind die Herbergen schnell ausgebucht, weil es eben für viele Familien eine unaufgeregte und günstige Option ist.
Meine kleine persönliche To-do-Liste für Urlaube in Jugendherbergen:
- Handseife und Handtuch für die Hände.
- Eigenes Kopfkissen.
- Wandertouren auf Komoot suchen und speichern.
- Sehenswürdigkeiten und Freizeiteinrichtungen der Umgebung prüfen und markieren.
- Ausreichend Tagesproviant und Getränke zum Mitnehmen.
- Genug Wechselwäsche, denn man weiß nie was passiert.
- Gedanken machen, um eine gelungene Essenssituation.
- Unverträglichkeiten, Sonderwünsche vor ab abklären.
- Gedanken zur Abendgestaltung, Lieblingsspiele einpacken.
- Ein Babyphon bei kleineren Kindern.
- Tag danach zu Hause freihalten.
Natürlich ist all das, nur mein persönliches Empfinden und meine, bis her gemachte Erfahrung mit inzwischen rund 10 verschiedenen Jugendherbergen.
Wie ist deine Vorstellung oder Meinung zu einem Urlaub in einer Jugendherberge?
Schreib mich gern an, ich freue mich jederzeit über ein Feedback, Fragen oder eine Nachricht von dir!
Habt ihr oft Stress und Streit in euren Urlauben?
Lass uns gern mal gemeinsam ganz individuell drauf schauen, wieso. Schau unter der Rubrik Zusammenarbeit, über meine Angebotspakte für ein positives Familienleben.
Bis dahin, bleib offen und einmalig,
Deine Michaela